Rund ums Angeln

Mit dem richtigen Forellenköder wilde Forellen angeln

Bachforelle mit richtigen Forellenköder fangen

Viele Spinnangler wissen gar nicht, dass es mit dem richtigen Forellenköder fast überall in Deutschland möglich ist, eine wilde Bachforelle zu fangen. Viele unserer heimischen Gewässer beherbergen wilde Bachforellen, auch wenn die dortigen Bestände und Fischgrößen natürlich nicht immer mit einer kommerziellen Forellenanlage zu vergleichen sind. Dennoch: Das Angeln auf Forelle, besonders an Spots wo es eigentlich offiziell keine Forellen gibt, ist immer wieder eine spannende Herausforderung. In dem folgenden Artikel geben wir dir praktische Tipps für das erfolgreiche Spinnangeln auf wilde Bachforellen an unkultivierten Gewässern.

Mit Fischers Gold am wilden Bach

Auch wir waren wieder unterwegs und konnten direkt in unserer Nähe ein paar schöne Bachforellen fangen. Klarer Sieger an diesem Tag waren klassische Spinner in einfachen Farben wie Silber, Gold oder Kupfer. An anderen Tagen funktionieren alternative UL Köder wie kleine Wobbler, Twitchbaits, Minijerks oder der gute alte Wurm an freier Leine besser.

Tipp 1: Lerne zunächst dein Gewässer kennen. Probiere viele verschiedene Köder aus und bleibe zunächst bei dem tagesaktuellen Köder, auf den dein Zielfisch am besten reagiert. Oft dauert es eine Weile bis die Vorlieben und Standplätze der Fische gefunden sind.

Welche Gewässer sind geeignet?

Die Voraussetzungen sind einfach: Sauerstoffreiches Wasser, gute Wasserqualität und im besten Fall etwas Strömung, Struktur oder zumindest ein Hotspot wo Wasser umgewälzt wird. Aber auch die Druckverhältnisse im Wasser sollte stimmen: Eine gute Mischung aus Strömung und Rückzugs-Zonen versprechen gute Chancen auf einen schönen Fisch. Da es solche Spots häufig in unseren Regionen gibt, ist die Chance eine Forelle mit dem richtigen Forellenköder zu fangen, entsprechend gut. Nicht immer ist der Zielfisch Forelle auch in deinem Gewässerbuch als Bestandsfisch angegeben, das heißt aber noch lange nicht, dass es deswegen keine Forellen an deinem Spot gibt. Das Motto ist also: Spotten, suchen, testen und finden.

Tipp 2: Nimm dir eine Hand voll guter Forellenköder mit an deinen Spot. Fang erstmal mit kleinen Ködergrößen an und beobachte dann, welche Fische darauf reagieren. Besonders in wilden Gewässern gibt es viele Konkurrenzfische wie Barsch, Rapfen oder Döbel, die ebenfalls auf diese Köder reagieren. Hier ist manchmal etwas Geduld gefragt. Verusche herauszufinden, wie du deinen Zielfisch Forelle, mit geschickter Köder- und Farbauswahl herausfiltern kannst. Oftmals ist der richtige Köder aber auch von Jahreszeit, Wetter, Wasserstand, Suerstoffgehalt und vielen anderen Faktoren abhängig. Hier gilt es den Code zu knacken. Übrigens: Wenn an deinem Spot Hechtgefahr besteht, kannst du problemlos auch mit feinem UL Stahl fischen, denn wilde Bachforellen kümmert es nicht, welches Vorfachmaterial du verwendest, das haben unsere Erfahrungen aus den letzten Jahren deutlich gezeigt.

Empfohlene Köder:

Die beliebtesten Spots für wilde Forellen in freier Natur

Bachforellen lieben es, in der Strömung auf Beute zu lauern. Sie haben extrem gute Augen und sehen selbst die kleinsten Insekten an der Wasseroberfläche fliegen. Doch auch die stärkste Forelle braucht einmal eine Pause. Wilde Bachforellen halten sich sowohl aktiv in der Strömung, als auch in strömungsberuhigten Zonen auf. Zu den beliebtesten Ruheplätzen gehören zum Beispiel Löscher und Gruben unter Wasser, Standplätze hinter Steinen, Felsen und Baumstämmen oder markante Zonen in strömungsberuhigten Bereichen. Gerne werden auch Kuhlen am Uferrand oder überhängende Bäume und Gräser als gelegentlicher Standort genutzt. Zunächst solltest du also genau diese Hotspots mit einem sehr kleinen Forellenköder anwerfen. Am besten fängst du direkt vor deinen Füßen an und wirfst dann fächerförmig den gesamten Spot ab.

Tipp 3: Vergiss den Mythos, das Forellen ganz besonders scheu sind. Denn diese Regel gilt für wilde Gewässer nicht. Je geringer der Angeldruck an deinem Spot ist, desto weniger schreckhaft sind die Fische und um so höher ist ihre Neugier auf bewegte Kunstköder. Wir fangen regelmäßig Forellen direkt vor unseren Füßen und flüstern dabei nicht, auch schleichen wir uns nicht an den Spot. Das ist natürlich keine Einladung zum herumtrampeln, aber stell dich darauf ein, das wilde Forellen relativ gelassen auf Lärm reagieren. Wilde Bachforellen sind weitaus weniger schreckhaft, als immer behauptet wird. Auch spielt es keine Rolle ob du im Wasser Fluss auf- oder Fluss abwärts läufst. Die gern nachgeblabberte These, mann müsse immer gegen den Strom laufen, hat sich in unseren Tests nicht bestätigt. Wir fangen in beiden Richtungen gleich. Was aber stimmt: Je älter die Fische, desto erfahrener sind sie und um so vorischtiger ist ihr Beißverhalten, aber das gilt natürlich für alle Räuber.

Forellenköder für Forelle

Die Wahl der richtigen Köder

Klein beginnen und Ködergröße langsam steigern. Zwischenzeitlich auch mal die Köderart und Farbe wechseln. Das ist die richtige Strategie, um vor allem an unbekannten Gewässern herauszufinden, welche Fischart der King am Spot ist und ob auch Bachforellen dabei sind. Wirf zunächst gezielt markante Stellen wie überhängende Bäume, schattige Bereiche, oder Zonen kurz vor oder nach einer Wasserumwälzung ab, oft stehen hier Räuber und warten auf desorientierte Beute die aus dem Strudel kommt.  Bachforellen können durchaus zickig sein. Manchmal ist es ebend gerade ein ganz spezieller Köder oder eine spezielle Farbe, die den richtigen Zielfisch bringt. Das heißt ausprobieren und langsam herantasten. Je öfter du an dem Gewässer angelst, desto besser bekommst du ein Gefühl dafür, wo sich die Fische aufhalten und welcher Forellenköder gerade am besten funktioniert. Hast du den Code einmal geknackt, kannst du dein Geheimnis für dich spielen lassen und regelmäßig schöne Bachforellen fangen. Denn irgendwann weißt du wo die Lieblingsplätze der Fische sind und mit welchem Köder du direkt starten kannst.

Gedluldig bleiben

Vergiss nicht, dass besonders bei UL Ködern eine sehr breite Masse an möglichen Fischen anbeißen kann. Neben der Bachforelle, sind zum Beispiel auch Döbel, Barsche und raubende Friedfische sehr beliebte Abnehmer deiner UL Köder. Es kann also auch mal etwas dauern, bis du herausgefunden hast, welcher Köder am besten zu deinem Zielfisch Forelle passt. In der Zwischenzeit werden sich viele Konkurrenzfische an deinem Köder probieren, es ist ebend manchmal etwas Geduld notwendig. Aber das gehört zum Angeln dazu.

Tipp 4: Unsere Erfolgsköder sind kleine Spinner, Kleine Forellen- oder Barschwobbler, Twitchbaits, Mini Jerkbaits und Spoons. Oft funktionieren natürliche Dekore am besten. In starker Strömung solltest du auf Köder mit stabilem Lauf setzen, die nicht direkt weggedrückt werden. In schwacher Strömung kannst du gerne etwas mit langsamen Lauf, hohem Druck oder etwas ganz natürliches, wie einen kleinen Mikro Twitchbaits ausprobieren. An Gewässern wo es erlaubt ist, sind manchmal Naturköder (z.B. Wurm an freier Leine) eine fängige Alternative.

Das richtige Equipment zum Angeln wilder Bachforellen

Das schöne am UL Angeln allgemein ist es, dass du kaum Gepäck brauchst. Zur Grundausstattung gehört eine kleine und leichte Rute, sagen wir mal bis max. 15 Gramm Wurfgewicht. Dazu verwendest du eine leichte UL Rolle. Eine Rollengröße von 1.000-2.000 ist dabei absolut ausreichend. Nun fehlt nur noch ein geeigneter Forellenkescher und eine handgroße Köderbox. Zuletzt benötigst du noch eine sehr feine Hauptschnur. Achtung: Besonders bei leichten Kombos ist ein perfektes Setup aller Einzelteile sehr wichtig. Denn hier kommt es auf ein besonderes Feingefühl, präzise Würfe und einem geschmeidigen Lauf an.

Tipp 5: Immer wieder werden in diesem Bereich lange, sehr weiche Ruten empfohlen. Ebend die typischen „Forellenpuff-Ruten“. Für das Angeln an wilden und vor allem stark bewachsenen und verwinkelten Spots, versagen diese Ruten aber auf ganzer Linie. Setze daher besser auf eine kurze (z.B.1,80cm) UL Rute mit einer straffen Aktion. Du wirst sehr schnell merken, dass du mit dieser Rute wesentlich komfortabler fischen kannst. Denn anders als mit den langen, wabbligen Forellenpuff-Nudeln, kannst du mit einer kurzen und straffen Rute, wesentlich flexibler fischen. Das gilt besonders an unkultivierten Gewässern, wo es oft auf kurze und präzise Distanzwürfe unter Bäume ankommt. Eine gute Kombination aus Rute, Rolle und Schnur garantiert dir trotz straffer Rutenaktion, ein maximales Feingefühl und eine gute Bisserkennung.

Unsere Empfehlung für Rute, Rolle und Schnur

Meine absolute Lieblingsrute für das leichte Forellenangeln ist die Daiwa Silver Creek UL Spin* in 1,80m Länge, weil es einfach eine Rute mit einer wahnsinnig geilen Performance ist. Klein, leicht, gefühlvoll aber trotzdem stark und damit die perfekt Rute für wilde Bachforellen an engen Spots. Dazu noch die Daiwa Ninja LT 1.000* als Rolle und eine geflochtene Hauptschnur mit einer Stärke von max. 0,06mm. Mit dieser Kombo bist du perfekt aufgestellt und kannst auch als Anfänger sofort ohne Probleme mit dem UL Angeln beginnen.

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David Herbst von Fischers Gold

Autor

David Herbst / Fischers Gold

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