Köderbau

Ösen für Kunstköder selber herstellen

Ösen für Kunstköder herstellen

Anleitug zum Herstellen von Ösen für Kunstköder

Ein wichtiger Bestandteil aller Kunstköder sind die Ösen. Oft stellt sich die Frage, welches Material dafür geeignet ist und ob man die Ösen nicht irgendwie selbst herstellen kann. Und die Antwort lautet: ja natürlich! Mit ein paar einfachen Werkzeugen lassen sich die Ösen in wenigen Minuten selbst herstellen und das benötigte Material dafür ist nicht teuer. Gerade für Handmade Köder ist die eigene Herstellung der einzelnen Köder-Komponenten Ehrensache. Es gibt verschiedene Wege wie man Ösen selbst anfertigen kann, in dieser Anleitung zeigen wir dir eine einfache Möglichkeit.


Schritt # 1 – Vorbereitung des Köders

Bevor du die Ösen für Kunstköder einfassen kannst, muss natürlich erst einmal ein Bohrloch vorhanden sein. Idealerweise hat das Bohrloch in etwa den selben Durchmesser wie die Öse selbst. Das Bohrloch sollte aber nicht zu klein sein, denn später muss hier noch genügend 5 Minuten Epoxid reinpassen. Zum Bohren verwendest du am besten einfache Holzbohrer wie diese*. Zum Bohren von größeren Löchern für zum Beispiel die Augen oder das Blei verwendest du am besten Forstnerbohrer wie diese*.

Wenn du sehr dünnen Draht benutzt, dann solltest du trotz dem ein etwas größeres Bohrloch anlegen. Denn andernfalls wird es dir später kaum gelingen ausreichend 5 Minuten Epoxid in das Bohrloch zu bekommen weil das Loch einfach zu klein ist. Als Faustregel sollte dein Bohrloch gerade so groß sein, dass deine Öse mit 1mm Drahtstärke gut und ohne weitere Anstrengung hinein passt. Die Öse sollte aber nicht lose in dem Loch herum schlappern. Achte darauf, dass du die Löscher nach dem Bohren ausreichend von Bohrstaub befreist.

  • Alle Bohrlöscher sind vorhanden und Staubfrei
  • Die Bohrlöscher sind entsprechend der Drahtstärke groß genug

Tipp:

Je nach dem was du für ein Köder bauen willst und aus welchem Material dein Köder besteht, kann es sein das du andere Bohrlöscher benötigst. Gegossene Resin-Köder z.B. sind sehr robust, Ösen halten hier bereits ab einer Tiefe von unter 1cm bombenfest. Bei Holzarten hingegen wie bspw. Balsaholz sind die Bohrungen sehr lawede, hier passiert es schnell das Ösen herausplatzen oder aussplittern. In diesem Fall musst du selber entscheiden wie tief die Ösen in deinen Köder eingefasst werden müssen. Bei den meisten weichen Holzarten empfiehlt sich dagegen einen durchgehenden Draht zu platzieren, welcher komplett durch den gesamten Köder verläuft. Somit stellst du sicher, dass der Druck sich auf die Metallachse des Köders verteilt und nicht auf das weiche Holz.


Schritt # 2 – Einzelne Komponenten bereitlegen

Ösen für Kunstköder bauen

Für das Biegen von (dicken 1mm) Ösen für Kunstköder benötigst du die folgenden Utensilien:


Infos zu den einzelnen Komponenten

Das Lineal

Zum abmessen der gewünschten Drahtlänge kannst du jedes beliebige Lineal verwenden welches eine Millimeter Anzeige hat. Das Lineal dient dir dazu die Drähte in einer entsprechend gleichmäßigen Länge zu schneiden.

Der Draht

Für den Draht verwendest du am besten rostfreien Stahl, Edelstahl oder V2A Schweißdraht* in einer Dicke von maximal 1mm. Die Dicke von 1mm ist Standard und absolut ausreichend für brutale Belastungen. Viele Anfänger machen den Fehler zu Beginn viel zu dicke Drahtstärken zu wählen, aus Angst der Draht könnte reißen. Aber keine Angst, dieser Draht ist extrem widerstandsfähig, bevor dieser reißt platzt wohl eher dein Köder in 2 Hälften. Für kleinere Microbaits oder Insektenimitate genügt eine Drahtstärke von 0,6mm. Hier darf es gern auch mittelweicher Draht sein, der sich relativ einfach mit der Hand biegen lässt.

Der Nagel

Hierzu kann du jeden beliebigen Nagel verwenden. Die Nageldicke entspricht später dem Durchmesser deiner Öse. Für kleine Ösen verwendest du daher kleine Nägel und für große Ösen nimmst du dickere bzw. größere Nägel. Du kannst als Vorlage für deine Ösengröße natürlich auch jedes x beliebige andere Objekt verwenden.

Der Schraubstock

Welchen Schraubstock* du am Ende verwendest ist egal. Hauptsache ist, dass man darin etwas fest einklemmen kann.

Die Abisolierzange

Eine Abisolierzange* dient Elektrikern dazu das Gummi vom Draht eines Stromkabel zu lösen. An der Zange selbst sind verschiedene Dicken für verschieden dicke Kabel einstellbar. Das machen wir uns später zum Formen der Ösen zu Nutze.

Die Spitzzange

Die Spitzzange* dient uns später zum festhalten des Drahtes, währen wir die Öse formen.

Die Kombizange

Eine Kombizange* benötigen du um deinen Ösen die typisch geflochtene Form zu geben. Das Geflecht sorgt später für einen extra starken Halt im Köder, ähnlich wie eine Schraube in der Wand.

5 Minuten Epoxid zum einkleben

Als Kleber verwenden wir das 5 Minuten Epoxid von der Firma Behnke. Du kannst aber natürlich auch jedes andere 5 Minuten Epoxid verwenden, welches du z.B. hier bei Amazon und Co* findest.


Schritt #3 – Die Ösen selbst herstellen

Ösen für Kunstköder abmessen

Zuerst messen wir die gewünschte Länge des Drahtes an unserem Lineal ab. Dein Drahtstück sollte etwas mehr als doppelt so lang sein wie die Tiefe von deinem Bohrloch. Anschließend kannst du den Draht mit der Spitzzange abtrennen. Das abgetrennte Stück dient als Vorlage für weitere Stücke.

Ösen für Kunstköder abtrennen

Das Abtrennen der einzelnen Drahtstücke wiederholst du solange bis du die gewünschte Menge an Ösen für deinen Kunstköder hast. Die meisten Kunstköder besitzen in der Regeln 2 bis 3 Ösen. Wenn du aber einmal dabei bist, kannst du dir natürlich gleich einen kleinen Vorrat für die nächsten Köder anlegen.

Ösen für Kunstköder Stücke

Im nächsten Schritt spannst du den Nagel in deinen Schraubstock ein, wie auf dem nachfolgendem Bild zu sehen. Jetzt setzt du das Drahtstück mittig am Nagel an und biegst es mit der Hand einmal komplett um den Nagel herum, so das beide Drahtenden sich berühren. Bei Drahtstärken von 0,6mm wird nicht zwingend ein Schraubstock benötigt. Wenn du hier ein mittelweichen Draht verwendest, dann kannst du diesen einfach mit der Hand bspw. um einen Schraubenzieher drücken. Bei stärkeren Drähten hingegen, wirst du in jedem Fall einen Schraubstock brauchen.

Ösen für Kunstköder einspannen

Die einzelnen Drähte sollten danach in etwa wie auf dem nachfolgenden Bild aussehen.

Gebogene Ösen für Kunstköder

Nun spannst du den Nagel aus und wickelst den Draht darum, wie auf dem folgenden Bild zu sehen. Die beiden Enden des Drahtes hältst du mit der Spitzzange fest. Hierbei ist es wichtig das die beiden Enden des Drahtes dicht aneinander eingeklemmt werden.

Ösen für Kunstköder wickeln

Im Anschluss biegst du nun ein kleines Öhr mit der Abisolierzange in den Draht hinein. Falls du einen mittelweichen Stahl in bspw. 0,6mm verwendest, kannst du den Stahl natürlich auch mit den bloßen Händen biegen.

Ösen für Kunstköder biegen

Am Ende sollten alle Drähte mit einem Öhr versehen sein, so wie auf dem folgenden Bild zu sehen.

Ösen für Kunstköder biegen

Im letzten Schritt spannst du den Draht mit den Enden wieder in den Schraubstock ein. Achte dabei darauf das die Enden wieder eng aneinander liegen. Nun nimmst du die Kombizange, greifst dir den Kopf der Öse und drehst die Öse um ihre eigene Achse. Dabei ist es wichtig das du die Öse beim drehen gleichzeitig nach Oben in Richtung der Zange ziehst, so erreichst du ein gleichmäßiges Geflecht. Mit etwas Übung bekommst du so schöne Ösen für Kunstköder als Ergebnis.

Ösen für Kunstköder flechten

Das überschüssige Ende, welches im Schraubstock war, kannst du im Anschluss einfach abkneifen. Als Ergebnis hast du schöne selbst hergestellte Ösen für deine handgemachten Kunstköder. Diese kannst du nun mit 5 Minuten Epoxid in deinen Kunstköder einkleben und am Ende mit dem Epoxid-Finisch versiegeln. Beachte aber das diese Ösen nur für sehr harte Materialien wie bspw. Resin Gießharz geeignet sind. Bei weichen Materialien wie Holz empfiehlt es sich hingegen immer eine durchgehende Achse zu platzieren.

Fertig geflochtene Ösen für Kunstköder

 

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